Larsen Automaten – Ein modernes Konzept mit Tradition und Widerstand
Eschweiler. In der Marienstraße 2a sorgt seit dem Stadtfest 2024 eine ungewöhnliche Geschäftseinheit für Gesprächsstoff: Larsen Automaten – ein 24-Stunden-Selbstbedienungsladen mit Verkaufsautomaten, der Tradition, Moderne und Innovation miteinander verbindet. Der Andrang ist beachtlich, die Resonanz aus der Bevölkerung positiv – doch nicht alles läuft reibungslos.
Gegründet wurde das Unternehmen am 11.11.2022. Mit der Eröffnung der Automatenstation mitten in der Innenstadt erfüllten sich die Betreiber einen lange gehegten Wunsch: den Menschen rund um die Uhr die Möglichkeit zu geben, unkompliziert Snacks, Getränke und eigene Süßwaren zu erwerben. Besonders beliebt: die fruchtigen Klassiker aus der hauseigenen Produktion von A Campo. Das traditionsreiche Süßwarenunternehmen wurde vor einiger Zeit von Yanik Larsen und seiner Schwester Lea Freialdenhofen übernommen, modernisiert und neu aufgestellt – samt überarbeitetem Logo und frischer Markenidentität.
Der Fokus von Larsen Automaten liegt dabei klar auf Qualität, Zugänglichkeit und einem breiten Publikum: „Unsere Automaten kommen gut an – nicht nur bei den Kids, sondern auch bei Handwerkern, Senioren oder Einsatzkräften, die nachts im Dienst sind“, so der Betreiber. Kaffee gibt es bewusst nicht – aus Rücksicht auf die umliegende Gastronomie.
Trotz positiver Resonanz aus der Bevölkerung sieht sich das Unternehmen mit erheblichen bürokratischen Hürden konfrontiert. So drohte die Stadtverwaltung bereits mit einer Nutzungsuntersagung – aus ihrer Sicht passe der automatisierte Einzelhandel nicht in das gewohnte Stadtbild. Auch die Genehmigung der Werbeanlage ließ auf sich warten: „Erst nach sechs Monaten wurde sie bewilligt – und das zum dreifachen Gebührensatz. Dieser Vorgang wird aktuell juristisch überprüft.“ Weitere Umbauten und Anpassungen am Ladenlokal stehen bislang ebenfalls unter Vorbehalt. Das eingereichte Bauantragsverfahren, das insbesondere die 24-Stunden-Nutzung absichern soll, befindet sich weiterhin in Prüfung – dabei ist gerade der nächtliche Betrieb ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts: „Ohne die Möglichkeit, rund um die Uhr zu öffnen, wäre dieses Konzept wirtschaftlich kaum tragfähig“, betont der Betreiber. Dass Automatenläden nicht gefördert werden, weil sie nicht ins klassische Innenstadtbild passen, hält er für rückständig. „Vielleicht täte der Stadt ein kleiner Mentalitätswechsel gut. Die Zukunft ist digitaler – und automatisierte Shops sind Teil davon.“
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bleibt das Team optimistisch. Die Kombination aus nostalgischem Süßwarenflair – dank A Campo – und zeitgemäßer Verkaufstechnologie trifft den Nerv der Zeit. Viele Kundinnen und Kunden sehen darin sogar eine Belebung der Innenstadt: ein Ort, der zu jeder Tages- und Nachtzeit einen kurzen Stopp lohnt.
Christoph Köhler