08.01.2025
2 Fotos

Kaiserhalle bereitete Sportfreunden Probleme

Kaiserhalle - Anja Steiner

Die Eschweiler Hallenfußball-Stadtmeisterschaft fand am Samstag zum ersten Mal in der frisch renovierten Kaiserhalle statt. Dort hatten die Turnierbeteiligten und speziell der Ausrichter Sportfreunde Hehlrath gleich mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen.

Mitte Dezember teilte die Stadtverwaltung dem Verein mit, dass das Bedienteil der Anzeigetafel noch fehlt, die Tafel fürs Turnier also nicht nutzbar ist. Daraufhin entwarf Dominik Scholl vom Orga-Team der Stadtmeisterschaft ein Programm, mit dem die beim Hallenfußball wichtige Restspielzeit sowie der Spielstand auf einem Fernseher angezeigt werden konnten. Den Fernseher brachte Scholl selbst zum Turnier mit und platzierte ihn im Sichtfenster eines Geräteraums. Nachdem dies gelungen gelöst wurde, fiel bei den Aufbauarbeiten am Tag vor der Stadtmeisterschaft auf, dass Vorraum und Umkleiden der Halle zwar beheizt waren, der Innenbereich jedoch nicht. Auf Nachfrage sprach die Stadt von einem ihr bereits bekannten Konfigurationsfehler. Ebenfalls stand kein Funkmikrofon zur Verfügung.

Jörg Wyrobisch, der Vorsitzende der Sportfreunde Hehlrath, kritisiert vor allem die Kommunikation: „Bei den Abstimmungen mit der Stadt im Vorfeld wurde dem Orga-Team und uns von diesen Einschränkungen nichts gesagt. Im Prinzip bot man uns eine unfertige Halle an. Wenn wir gewusst hätten, dass die Zuschauer in der Kälte sitzen müssen, hätten wir uns für die Eichendorffhalle entschieden. Noch dazu: Wenn das Orga-Team nicht selbstständig für eine Ersatz-Anzeigetafel und ein Ersatzmikro hätte sorgen können, weiß ich nicht, wie wir das Turnier ordnungsgemäß hätten durchführen können.“ Die als Schirmherrin selbst vor Ort gewesene Bürgermeisterin Nadine Leonhardt kündigte eine verwaltungsinterne Aufarbeitung und Maßnahmen zur reibungsloseren Vorbereitung von Hallenveranstaltungen an.

Sicher, die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft war die größte Veranstaltung in der Kaiserhalle seit der Eröffnung im Oktober. Manche Elemente wie die Anzeigetafel wurden zum ersten Mal gebraucht. Deshalb hatten die Turnier-Organisatoren gewisses Verständnis für eventuelle Komplikationen. Über diesen Betriebszustand der neueröffneten Halle herrschte dennoch Verwunderung. „Bevor wir aufbauen konnten, haben wir ringsum erstmal Müll gesammelt und fünf große Säcke auf eigene Kosten entsorgt“, berichtete Wyrobisch. Er und seine Kollegen im neuen Vereinsvorstand der Sportfreunde Hehlrath waren nicht zu beneiden. Durch die Körperwärme von über 500 Besuchern legten einige Zuschauer immerhin im Laufe des Turniers ihre Jacke ab.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation in der Kaiserhalle spätestens bis zur Jugendfußball-Stadtmeisterschaft am 18. und 19. Januar verbessert. Darauf setzt neben dem Veranstalter Sparkasse auch der dann organisierende Ausrichter FC Eschweiler. Die Eichendorffhalle ist an dem Wochenende belegt; alle anderen städtischen Sporthallen haben nicht die nötige Zuschauerkapazität. Es ist nicht zu verantworten, Sport treibende Kinder einer kalten Halle auszusetzen. Das gilt neben Veranstaltungen auch für den Trainingsbetrieb der Vereine und den Schulsport.

Tim Schmitz