03.07.2025
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Indeland-Triathlon: Willensstärke und Aufholjagden bei brütender Hitze

Triathlon: Im Ziel tauchte Timo Schaffeld erstmal seinen Kopf in einen Wasserbehälter. Dem Oberhausener Profi gelang in der Hitzeschlacht am vergangenen Sonntag die Titelverteidigung beim Indeland-Triathlon in 3:51:35 Stunden.

Glatt lief es auf der Mitteldistanz jedoch wieder nicht für den 29-Jährigen. Im Vorjahr stürzte er, diesmal bog er mit dem Rad versehentlich falsch ab: „Am Kreisverkehr hinter Neu-Lohn steuerte ich schon Aldenhoven an, statt Richtung Jülich zu fahren.“ Damit musste er umkehren, Julian Ladwein und Simon Schläger erneut überholen und deutlich mehr investieren, als es ihm nur eine Woche vor der Langdistanz in Roth lieb war.

Frauen-Schwimmrekord
Erleichterung verspürten die meisten der über 2000 Teilnehmer – von Einsteigern bis Top-Sportlern – morgens am Blausteinsee, noch bevor Bürgermeisterin Nadine Leonhardt per Startschuss eine der zehn Startgruppen auf die Reise schickte. Denn: Mit 21,9 Grad Wassertemperatur waren Neoprenanzüge erlaubt. Anders wäre auch der Allzeit-Schwimmrekord bei den Frauen nicht zustande gekommen. Isabelle Hüsken aus Essen krabbelte nach 1,9 km bei nur 25:37 Minuten aus dem See. Exakt zehn Minuten länger brauchte Maja Betz. Dafür spielte die 27-jährige Bayerin, die sich in Eschweiler auf das Rennen vorbereitete, ihre Stärken beim Radfahren und Laufen aus und holte sich den 2024 knapp verpassten Sieg.

Sehr interessant wäre ein Kräftemessen zwischen ihr und Katharina Krüger gewesen. Die Elite-Triathletin beklagte eine Überlastung und sagte kurzfristig ab, war aber dennoch vor Ort: „Bei dem tollen Aufbau hier bedauere ich den Entschluss nochmal besonders. Respekt vor allen, die bei dem Wetter durchziehen. Speziell für die Hobbysportler ist das ein harter Kampf.“

Erschöpft ausgestiegen
Vor allem im offenen Laufabschnitt im Feld knallte die Sonne nur so auf die Aktiven herab. „Ich kann mich nicht erinnern, dass mal so viele wegen Erschöpfung ausgestiegen sind. Wenn man entsprechende Anzeichen bemerkt, ist das das einzig Richtige“, meinte Moderator Thomas Marquardt und lobte die Arbeit der Sanitäter. Der Kreis Düren und das Triathlon Team Indeland mit 450 Helfern (darunter DLRG, Kanu Club, Segelklub, Schüler der Waldschule) hatten extra zusätzliche Getränkestellen eingerichtet.

Kräftig fiel der Beifall für die Athleten bei den Zieleinläufen im Aldenhovener Römerpark aus. Die Eschweilerin Simone Nosper gewann die Altersklasse W60 auf der Kurzdistanz. Die Sprintdistanzler Gabriele Klaßen (W60), Rolf Klaßen (M60) und Astrid Fuß (W45) finishten jeweils auf Platz drei. Auch die jüngste Staffel in der 18-jährigen Geschichte des Indeland-Triathlons kam aus Eschweiler: Die 14-jährigen Niklas Dietze, Nick Biedermann und Niclas Schmidt absolvierten je eine Disziplin. Im letzten Jahr hätten sie noch beim Kindertriathlon mitmachen können, an dem sich am Samstag im und um das Freibad Dürwiß rund 120 Kids beteiligten. „Es war herrlich, die strahlenden Gesichter zu sehen“, sagte Christian Rast, der sportbegeisterte Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Indeland.

Tim Schmitz