Hilfe für unsere Eichhörnchen

Eschweiler. Eichhörnchen sind für viele von uns charmante Waldbewohner, die flink von Baum zu Baum springen und mit ihren buschigen Schwänzen bezaubern. Normalerweise fallen sie nur selten von den Bäumen, denn sie nutzen ihre Schwänze, um im freien Fall die Richtung zu steuern und sanft auf dem Boden zu landen. Doch in den letzten Jahren hat der Klimawandel auch diese kleinen Tiere verändert.

Durch längere Trockenperioden und steigende Temperaturen wird es für die Tiere zunehmend schwerer, Wasser und Nahrung zu finden. Sie benötigen täglich etwa 60 bis 80 Milliliter Flüssigkeit, die sie normalerweise aus Früchten, Nüssen, Pilzen oder Tannenzapfen aufnehmen. Wenn die Natur austrocknet und die Nahrung knapp wird, sind die Eichhörnchen oft sehr durstig und geschwächt. Das kann dazu führen, dass sie die Kontrolle über ihren Fall verlieren und von den Bäumen fallen, sich verletzen oder sogar sterben.

Melanie Kuckelkorn (42), tiermedizinische Fachangestellte in einer Eschweiler Tierarztpraxis, engagiert sich seit 15 Jahren ehrenamtlich als eingetragene Pflegestelle für Eichhörnchen in Not. Sie kümmert sich neben Job, zwei Hunden, fünf Kleinpapageien und einem nicht auswilderbaren Eichhornmann namens „Nusspli“ liebevoll um die kleinen Tiere. Aktuell betreut sie 27 hilfsbedürftige Hörnchen, darunter acht Flaschenkinder, die alle zwei bis drei Stunden gefüttert werden müssen. „In den letzten Jahren ist es wirklich schlimmer geworden“, berichtet Frau Kuckelkorn. „Es werden immer mehr verletzte Eichhörnchen gefunden, weil sie durch die Trockenheit kaum noch Nahrung finden. Auch werden geschwächte Tiere schneller von Katzen oder anderen Räubern entdeckt.“

Sie bittet die Menschen, bei Fund eines hilflosen Eichhörnchens zunächst für Wärme zu sorgen: „Halten Sie es in den Händen, legen Sie eine mit lauwarmem Wasser gefüllte PET-Flasche in ein Handtuch – niemals zu heiß –, dann das Findelkind dazu, und wenden Sie sich sofort an den Eichhörnchen-Notruf e. V. oder den Eichhörnchen-Schutz e. V.“ Diese Vereine suchen dann umgehend eine geeignete Pflegestelle, um das Tier fachmännisch zu versorgen.

Frau Kuckelkorn setzt sich außerdem für den Ausbau einer neuen Voliere in der Nähe des Eschweiler Stadtwaldes ein, um die Tiere dort wieder auswildern zu können. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 1.000 Euro, eine Summe, die bei den aktuellen Ausgaben schwer zu stemmen ist. Unterstützer können eine Spende mit dem Vermerk „Pflegestelle Melanie Kuckelkorn“ an den Verein Eichhörnchen-Notruf e. V. senden oder direkt Kontakt zu ihr über Facebook aufnehmen.

Zum Abschluss appelliert Frau Kuckelkorn: „Bitte stellen Sie flache Schüsseln mit Wasser in den Garten und legen Sie Walnüsse, Haselnüsse oder Sonnenblumenkerne aus. Die Eichhörnchen werden es Ihnen danken.“

Mit kleinen Gesten können wir gemeinsam dazu beitragen, den Eichhörnchen in unserer Region eine Chance auf ein sicheres Überleben zu geben und den natürlichen Bestand wieder aufzubauen.

Wann braucht ein Eichhörnchen Hilfe?

Wenn es sich leicht einfangen lässt oder am Boden liegt. Auch wenn Ihnen ein Eichhörnchen hinterherläuft, sucht es nur Ihre Hilfe.
Keine Angst: Eichhörnchen haben keine Tollwut!

Wo finde ich schnelle Hilfe, wenn ich ein hilfsbedürftiges Eichhörnchen gefunden habe?

Eichhörnchen-Notruf e. V. unter 0700 – 200 200 12

oder

Eichhörnchen-Schutz e. V. unter 0176 55376864

Jessica Hissink