21.10.2023
7 Fotos

Neues Feld für früh verstorbene „Sternenkinder“ eingeweiht

Die katholische und evangelische Kirche haben ein neues Frühchen-Feld in Eschweiler eingeweiht. Es steht jedoch allen Glaubensrichtungen offen.

„Eltern mussten loslassen, was sie gar nicht halten konnten.“ Wenn der Schicksalsschlag, Tot- oder Fehlgeburt, zuschlägt, sitzen Schock und Trauer bei den Familien tief.

In Eschweiler gibt es seit 2015 einen Ort, an dem Eltern und auch Angehörige um die sogenannten „Sternenkinder“ trauern können. Denn: In Deutschland schreibt das Gesetz vor, dass Kinder erst ab einem Gewicht von 500 Gramm bestattet werden müssen. Obwohl das Frühchen-Feld auf dem Friedhof der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in der Dürener Straße errichtet wurde, ist es ein ökumenischer Platz. Dieser ist nicht nur Christen vorbehalten, auch andere Glaubensrichtungen können an diesem Ort trauern.

Das betonte die evangelische Pfarrerin Ulrike Sommer bei der Einweihung des neuen zweiten Frühchen-Feldes, die am vergangenen Freitag stattfand. Als Krankenhausseelsorgerin kam sie einst auch mit Eltern in Kontakt, die in ihrer Trauer um das verstorbene Baby Trost suchten. Der Wunsch, einen Ort des Abschieds und der Erinnerung zu schaffen, vereinte die katholische und evangelische Kirche seinerzeit für die gemeinsame Umsetzung. Seither zeichnen vor allem die evangelische Pfarrerin und die katholische Schwester Martina für die drei- bis viermal jährlich stattfindenden Trauerfeiern für Sternenkinder verantwortlich.

Die betroffenen Familien verspüren Dankbarkeit: Für Sommer und Schwester Martina, für die Friedhofsverwaltung, den Mitarbeitern der Stadt, der Firma „Garten- und Landschaftsbau Zimmermann“ sowie den Bestattungshäusern, welche ihre Dienste kostenfrei zur Verfügung stellen.

Eine kreisförmige und mit Blumen und Sträuchern bepflanzte Fläche sowie eine Stele stellen das neue Frühchen-Feld auf dem Friedhof Stadtmitte dar. Flankiert wird es von mehreren frisch gesetzten Bäumen. Pfarrer Hannokarl Weishaupt, Pfarrerin Ulrike Sommer und Schwester Martina weihten das Feld ein, nachdem eine Andacht in der Friedhofskapelle mit Beteiligung des Projektchors und der zweiten stellvertretenden Bürgermeisterin Renée Grafen abgehalten wurde.

Manuel Hauck