15.09.2023
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Konzept für Hallenbad-Neubau enthüllt: Politik entscheidet

Während die Freibadsaison nun geendet ist, um den Aufbau der Traglufthalle für Herbst und Winter zu ermöglichen, gibt es Neuigkeiten hinsichtlich des Neubaus des Hallenbads.

Die politische Entscheidung, das städtische Schwimmbad abzureißen und an gleicher Stelle ein neues zu errichten, wurde im Mai 2022 getroffen. Teil des Beschlusses war auch, eine Arbeitsgruppe mit den Nutzern, insbesondere Vereinen und Schulen, zu gründen, um die Bedarfe für das Hallenbad zu ermitteln.

Nach fünf Workshops wurde nun ein Raumplan aufgestellt, welcher der Politik zur Entscheidung bei der nächsten Sitzung des Stadtrats am 28. September vorgelegt wird. Findet dieser Raumplan Zustimmung, wird ein Architektenwettbewerb durchgeführt

Das ist geplant
Gleichwohl der Wiederaufbau, der von Bund und Land finanziert wird, bedeutet, dass Infrastruktur wiederhergestellt wird, werden Verbesserungen bis zu einem bestimmten Ausmaß genehmigt. Die Sanierung des zerstörten Bestandsbaus wurde als unwirtschaftlich eingeordnet, sodass Abriss und Neubau empfohlen wurde.

Beim Neubau sollen im Sinne der Barrierefreiheit Umkleiden und Schwimmbecken auf einer Ebene angeordnet werden, da Aufzüge aufgrund der extremen Belastung durch Feuchtigkeit höhere Instandhaltungs- und Betriebskosten mit sich bringen. Das Lehrschwimmbecken muss von heute ca. 80 Quadratmeter auf zukünftig 120 bis 160 Quadratmeter vergrößert werden, um einen parallelen Betrieb von mehreren Gruppen zu ermöglichen. Der Gastronomiebereich kann zugunsten eines Selbstbedienungsbereichs mit Automaten verkleinert werden. Die Breiten der Beckenumläufe, die bisher teils bis zu 7,0 Meter breit werden, können ebenfalls reduziert werden, um Fläche für die Becken zu gewinnen.

Frage der Beckengröße
Bisher zählte das große Schwimmbecken mit fünf Bahnen eine Fläche von 313 Quadratmeter (25 Meter x 12,5 Meter).  Rege diskutiert wurde die zukünftige Größe des Schwimmbeckens. Vor- und Nachteile von vier verschiedenen Varianten wurden erörtert. Laut Stadt können zwei Varianten nicht als Wiederaufbau gewertet werden, sodass die Stadt selbst die Kosten tragen müsste. Dies geht aus einer Antwort von NRW-Ministerin Ina Scharrenbach nach einer Anfrage durch Bürgermeisterin Nadine Leonhardt hervor.

Variante A: Der Wunsch, bei gleicher Länge das Becken auf 21,0 Meter und somit auf acht Bahnen zu erweitern, würde laut Gutachter zusätzliche Errichtungskosten von 4,0 Millionen Euro bedeuten. Gemeinsam mit den Betriebskosten (unter anderem personeller Mehraufwand) entstünden der Stadt Eschweiler in einem Zeitraum von 30 Jahren Zusatzkosten von 14,05 Millionen Euro.

Variante B: Noch höher fällt die Summe aus, wenn das Becken auf sechs Bahnen erweitert würde, die eine internationale Wettkampflänge von 50 Metern haben. Hier geht man von zusätzlichen Kosten bei der Errichtung in Höhe von rund 12,0 Millionen Euro aus. Gemeinsam mit dem Mehraufwand bei den jährlichen Betriebskosten würden die Zusatzausgaben bei einem solchen Becken in einen Zeitraum von 30 Jahren bei 34,2 Millionen Euro liegen.

Demgegenüber stehen zwei Varianten, die grundsätzlich dem Wiederaufbau entsprechen und finanziell von Bund und Land getragen werden.

Variante C: Diese Option sieht vor, ein Becken in gleichen Maßen wiederaufzubauen, also fünf 25-Meter-Bahnen. Hierbei werden die bisherigen eingeschränkten Möglichkeiten für Training und Wettbewerbe beibehalten.

Variante D: Die vierte Variante sieht vor, das Becken von fünf auf sechs 25-Meter-Bahnen zu vergrößern. Dies bringe laut Verwaltung Verbesserungen bei Training und Wettbewerben mit sich und ist aktuell die bevorzugte Lösung.

Sporthalle
Zum Komplex in der Jahnstraße zählt neben dem Schwimmbad auch die Turnhalle, die im gleichen Zug abgerissen und neugebaut wird. Die bisherigen Abmessungen (21 x 42 Meter) erfüllen laut Verwaltung nicht mehr die heutigen Norm-Maße, die sich auf 22 x 45 Meter belaufen.

Die Ergebnisse der Workshops: Hier wird sich eine Dreifachteilung gewünscht, die den Parallelbetrieb für Schulsport oder ähnliches verbessert. Dazu müsste dann die Zahl der Umkleideräume von vier auf sechs erhöht werden. Zudem ist eine Schnitzelgrube vorgesehen, der Tribünenbereich soll anders angeordnet werden, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Ausziehbare Tribünen gegenüber der Geräteräume sind geplant. Darüber hinaus ist ein rund 200 Quadratmeter großer Fitness- und Gymnastikraum mit Bodenfläche für Turnen sowie ein 60 Quadratmeter großer Schulungsraum Bestandteil des Neubaus.

Manuel Hauck