Kämpfer für „Together One World“ mit Europäischem Sozialpreis ausgezeichnet

Er hatte sich vorgenommen, den Zeitplan zu straffen und die Preisverleihung innerhalb von 90 Minuten zu absolvieren. Am Ende brauchte der Europaverein doch knapp zwei Stunden, doch man hätte wohl für jedes einzelnes Projekt von Jos Smeets ein abendfüllendes Programm auf die Beine stellen können. Der neue Preisträger des Europäischen Sozialpreises zu Eschweiler strahlte Zuversicht aus, in einer Zeit, die schon einmal Gelegenheit zum Aufgeben gibt.

Der fast 80-jährige Niederländer Jos Smeets denkt nicht ans Aufgeben und setzt seine Projekte und Initiativen unermüdlich und unbeirrt fort. Die Global Exploration Foundation, die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge, zahlreiche Bildungs- und Hilfsaktivitäten und vieles mehr haben immer ein Ziel, das Smeets mit seinem Slogan verfolgt: „Together One World“.

So hinterfragte der Europaverein GPB als Preisverleiher zu keinem Zeitpunkt die Nominierung des 27. Preisträgers, der sich für ein soziales und solidarisches Europa einsetzt. Smeets Engagement geht jedoch weiter als die kontinentalen Grenzen. Weltweit bringt er junge Menschen zusammen und fördert nicht nur im aktuellen europäischen Jahr der Kompetenzen interkulturelle Fähigkeiten und Austausch.

Die Preisverleihung

Die Zeremonie der Preisverleihung, die von Annelene Adolphs eröffnet und durch die Stephan Löhmann führte, fand nicht wie gewohnt am Tag der Deutschen Einheit statt, sondern am vergangenen Freitag, dem internationalen Tag der Demokratie. Grußredner wie Eschweilers Bürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD), Bundestagsabgeordnete Claudia Moll (SPD) und Europaabgeordnete Sabine Verheyen (CDU) fanden vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und aufkeimender nationalistischer und demokratiefeindlicher Tendenz eindringliche Worte mit der Botschaft, dass das friedliche Zusammenleben von verschiedenen Kulturen in freiheitlichen Demokratien es wert ist, darum zu kämpfen.

Auch Dan Prevoo, Bürgermeister von Smeets‘ Heimatstadt Valkenburg, richtete Grußworte an den gefüllten Ratssaal. Musikalisch umspannt wurde die Preisverleihung von der Pianistin Radoslava Gorin und dem niederländischen Männerchor „Inter Nos“. Aus den Reihen von letzterem trat Paul van Weersch ans Rednerpult, um die Laudatio für den Preisträger und seinen Weggefährten zu halten. Andrea Wolff vom Europaverein trat bei der aktuellen Verleihung erstmalig ins Rampenlicht. Die designierte Präsidentin wird auf Spitze Peter Schöner folgen, der nahtlose Übergang seit Wochen vorbereitet. Gemeinsam mit Jürgen Werner zeichnete sie Jos Smeets, der sich zudem ins Goldene Buch der Stadt eintrug, mit Urkunde und Medaille aus.

Nach dem offiziellen Teil lud der Europaverein zum Empfang im Rathausfoyer, in dem die Ausstellung „Sterne für Europa“ auf die Preisträger seit 1997 blickte. Auch nach ihrem eigentlichen Auftritt konnte es der Chor nicht lassen und trug mit einigen Ständchen beim Ausklang zur locker-stimmungsvollen Atmosphäre bei.

Manuel Hauck