24.11.2023
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Herbstkonzert der Franz-Liszt-Gesellschaft begeistert

Herbstkonzert der Franz-Liszt-Gesellschaft Eschweiler - Harry Reimer

Das Herbstkonzert der Franz-Liszt-Gesellschaft Eschweiler unter dem Motto „Liszt trifft Schumann Junior“ mit jugendlichen Musikern begeisterte.

„Sie können den Mund ruhig wieder zu machen!“ ermunterte der Moderator Eberhardt Schneider das zahlreiche Publikum, das sich zum Herbstkonzert der Franz-Liszt-Gesellschaft Eschweiler in der Aula des Städtischen Gymnasiums eingefunden hatte, darunter aus Düsseldorf der Generalkonsul Ungarns und die Direktorin des Robert Schumann Junior Instituts der Hochschule für Musik.

Was war passiert?

Drei jugendliche Künstler hatten alle im Saal mit ihrem ebenso virtuosen wie empathischen Musizieren gleichermaßen verblüfft und begeistert. Wie kann es möglich sein, dass überaus anspruchsvolle Kompositionen in so jungen Jahren derart hinreißend präsentiert werden können?

Den Anfang machte die 16-jährige Kathi Redlich, die sich mit ihrer Querflöte der Partita für Flöte solo in a-Moll (Bach-Werke-Verzeichnis 1013) stellte, einem viersätzigen Werk, das große Ausdruckskraft, eine makellose Atemtechnik und vielseitige Virtuosität verlangt. Dann ging natürlich kein (musikalischer) Weg am Patron der Gesellschaft, Franz Liszt, vorbei. Mit seiner Tarantella aus der kompositorischen Sammlung „Venezia e Napoli“ konnte die erst 14-jährige Lea Maria Terziyska den Meister wie er leibt und lebt auf den Tasten des vorzüglichen Steinway-Flügels auferstehen lassen: ebenso dynamisch wie spektakulär. Franz Liszt hätte sich gefreut. Ganz andere Töne, nämlich zunächst „träumerisch langsam“ beginnend, dann „lebhaft scherzend“ endend, entlockte der 19-jährige Philipp Frings seiner ebenso leicht wie elastisch federnd, schließlich zupackend ansprechenden Klarinette, gekonnt und einfühlsam begleitet von der Pianistin Tetiana Bielikova. Er spielte die „Première Rhapsodie“, eine Komposition des impressionistischen Komponisten Claude Debussy.

Nach der Pause, in der die dargebotene Musik vom Publikum begeistert kommentiert wurde, setzte Lea Maria Terziyska ihr virtuoses Spiel auf dem Piano mit Sergei Rachmaninoffs („Ich liebe Rachmaninoff!“) Prélude Op. 23 Nr. 5 fort, deren markantes Hauptthema an Liszt erinnert und in dessen Tradition steht. Den Abschluss des Programms bildete Johannes Brahms´ sehr anspruchsvolle viersätzige Sonate für Klarinette und Klavier Op. 120 Nr. 1, in der Philipp Frings mit seiner Begleiterin Tetiana Bielikova erneut zu brillieren wusste: geradezu behutsam in den langsamen, energisch anpackend in den schnellen Sätzen. In seiner Moderation zog Eberhardt Schneider immer wieder Vergleiche zwischen der jeweils völlig unterschiedlichen jugendlichen Entwicklung der gespielten Komponisten und den Anforderungen, denen sich die jungen Künstler heute stellen müssen. Kurze Interviews mit ihnen rundeten den hervorragenden Eindruck ab, den das immer wieder begeistert applaudierende Publikum gewonnen hatte.

Am Schluss gab es stehende Ovationen für die Zöglinge des Schumann Junior Instituts, in die der Vorstand der Franz-Liszt-Gesellschaft und vor allem deren musikalischer Leiter Peter Grauer, selbst Dozent an der Düsseldorfer Hochschule und verantwortlich für das gesamte musikalische Konzept der Veranstaltung, überaus erfreut einfielen. Von den jungen Musizierenden wird (hoffentlich) noch viel zu hören sein.

Redaktion