Bilanz von Arbeitsagentur und Kammern: Ausbildungsmarkt bleibt ein Bewerbermarkt
Die Arbeitsagentur Aachen-Düren, die Industrie- und Handelskammer Aachen (IHK) sowie die Handwerkskammer Aachen (HWK) informieren zum aktuellen Stand des Ausbildungsmarktes.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten die Arbeitsagentur, die IHK und die HWK ihre Bilanz am Ausbildungsmarkt 2022/2023 vor.
Nachdem die ersten Ausbildungen am 1. August und 1. September begonnen haben, waren Ende September in der StädteRegion Aachen und in den Kreisen Düren und Heinsberg noch rund 840 Ausbildungsstellen unbesetzt. Diesen gegenüber standen noch rund 440 Bewerber, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren. Gemeinsam arbeiten die Partner am Ausbildungsmarkt weiter daran Jugendliche und Unternehmen zusammenzubringen.
Die duale Ausbildung ist das entscheidende Mittel zur Fachkräftesicherung. Auch in diesem Jahr ist der Ausbildungsmarkt ein Bewerbermarkt – auch wenn die Anzahl der Ausbildungsstellen sich zum Vorjahr reduziert hat. Die leichten Schwankungen bei den gemeldeten Ausbildungsstellen gehen darauf zurück, dass nicht jeder Betrieb auch in jedem Jahr ausbildet. „Erfreulich ist, dass die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in den letzten Jahren konstant geblieben ist. Aktuell sind für eine Bewerberin oder einen Bewerber noch rund zwei Ausbildungsstellen frei. Gemeinsam starten wir mit voller Kraft in die Nachvermittlung, denn auch zum Jahresende können Jugendliche noch eine Ausbildung beginnen. Die Ausbildung ist weiterhin der wichtigste Baustein zur Fachkräftesicherung und ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Wirtschaft in NRW. Durch unsere Beratung sowie zahlreiche gemeinsame Angebote und Aktivitäten, zum Beispiel während der Woche der Ausbildung 2023, ist es uns gelungen, die Aufmerksamkeit für die duale Ausbildung zu verstärken. Durch Speed-Datings sowie große und kleine Ausbildungsmessen, die wir zum Beispiel auch an Berufsschulen in der Region durchgeführt haben, konnten wir viele Unternehmen und Jugendliche zusammenbringen. Über 6.400 Bewerberinnen und Bewerber konnten wir so mit einer Perspektive versorgen“, erklärt Ulrich Käser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aachen-Düren.
Heike Borchers, Geschäftsführerin Aus- und Fortbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen: „Wir freuen uns, dass die Zahl der Ausbildungsverträge um 3,6 % gestiegen ist. Allerdings reicht dieser Zuwachs nicht aus, viele Betriebe suchen weiterhin händeringend Auszubildende. Zugleich stellen wir fest, dass Verträge von Auszubildenden mittlerweile wesentlich früher gelöst werden, teils sogar deutlich vor Ende ihrer Probezeit. Das zeigt, dass die jungen Menschen heute deutlich mehr Optionen haben als früher und auch bereit sind, schneller zu wechseln. Die dadurch frei gewordenen Plätze können oft nicht neu besetzt werden. Insgesamt bestehen jetzt noch gute Chancen, unmittelbar in eine Ausbildung einzusteigen.“
Richard Graf, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer Aachen: „Im Bereich der Handwerkskammer Aachen sind die neu eingetragenen Lehrverträge leider mit -4,7 % rückläufig. Lediglich in den besonders klimarelevanten Ausbildungsberufen gibt es steigende Vertragszahlen. Es gibt aber weit mehr offene Ausbildungsstellen in allen Berufen. Immer mehr Betriebe suchen Auszubildende."
Der Ausbildungsmarkt in der StädteRegion Aachen:
In der StädteRegion Aachen suchten Ende September noch 196 Jugendliche (+34 oder +21,0 gegenüber dem Vorjahr) nach einer Ausbildungsstelle von insgesamt 3.162 Bewerbern (-156 oder -4,7 % gegenüber dem Vorjahr), die sich seit dem 1. Oktober 2022 bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. Ihnen gegenüber standen noch 543 freie Ausbildungsstellen (+89 oder +19,6 %). In der StädteRegion Aachen gab es noch viele freie Stellen im Einzelhandel und im Handwerk.
Für Fragen und Anliegen rund um die Berufswahl steht die Berufsberatung zur Verfügung, telefonisch unter 02404 900222 oder per E-Mail an Aachen-Dueren.153-BBvE@arbeitsagentur.de. Arbeitgeber können sich telefonisch unter 0800 4555520 durch den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter beraten lassen.
Redaktion