02.09.2022
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Highlight – Die zweite Staffel beginnt im September

In St. Marien, Eschweiler-Röthgen, beginnen bald wieder Gottesdienste in „anderer“ Form. 2019 wurde das Projekt erstmals auf den Weg gebracht. Die Premiere mit etwa 200 GottesdienstbesucherInnen war am 23. Juni 2019. Fünf Schlagworte hatte das Team sich für die Gestaltung der Gottesdienste gegeben: "Ein frischer Gottesdienst", "Absolut nicht normal, einfach anders", "Moderne Musik (aber echt!)", "Mittun statt Zugucken", "It´s a celebration!"

Nach der durch Corona erzwungenen Pause und durch personelle Veränderungen startet nun mit dem Gottesdienst am 4. September eine neue Runde "Highlight", die zweite Staffel sozusagen. Das Thema des ersten neuen Gottesdienstes ist Programm: „Wohin?“ fragt nach dem unsicheren Weg, der vor einem liegt – und das im persönlichen Sinn, aber auch mit Blick auf die Welt und nicht zuletzt auch mit Blick auf die neuen Gottesdienste.

Denn die aus der Rolle fallenden Gottesdienste richten sich vor allem an Menschen, denen „Kirche“ in der traditionellen Form zu langweilig ist. Es soll eine Alternative sein, für die, denen da noch etwas fehlt.

„Wir wollen nochmal versuchen etwas Neues zu starten“, sagt Norbert Franzen. „Und dazu fragen wir vor allem die Menschen, was sie sich eigentlich vorstellen, was sie sich wünschen.“ So gibt es Rückmeldemöglichkeiten im und nach dem Gottesdienst. Aber auch auf der Homepage katholisch-eschweiler.de/highlight soll es bald Rückmeldemöglichkeiten geben.

„Man könnte sagen: Wir haben quasi selber keine Ahnung, was wir da genau machen wollen“, erzählt Georg Sievers. „Klar ist nur: Wir treffen uns mit Menschen, es gibt eine Zeit mit gemeinsamem Kaffeetrinken, es gibt Musik, eine Stelle aus der Bibel, wenn überhaupt eine kurze Predigt und dann Zeit, dass sich die Menschen miteinander austauschen, und am Ende einen Segen. Aber dazwischen lassen wir uns selber überraschen.“

„Hören“ und „Erleben“ sollen zwei Brennpunkte bleiben. Ansonsten ist das Konzept handlicher geworden. Der Ort ist nicht mehr das große Kirchenschiff, sondern der Altarraum selber, die Musik wird von wenigen Musikern live gespielt. „Es braucht gar nicht immer zwingend viel“, sinniert Tobias Kölling. „Beim Vertonen von ‚Einer flog übers Kuckucksnest‘ hatte der Komponist nur einen Mann mit kleinem Koffer eingeladen. Darin war eine Glasorgel und eine singende Säge und die Musik sollte für den ganzen Film nur knapp zehn Minuten betragen. Eine Megawirkung.“ Dann lächelt er und fügt an: „Die Produzenten fanden das zu riskant und haben ein kleines Orchester dazu gemietet und noch zusätzliche Musik einspielen lassen. Mal gucken, ob wir das auch brauchen…“

Die Gottesdienste werden in monatlichem Abstand angeboten. Der Titel für den ersten Gottesdienst steht fest, die anderen sind noch völlig offen. „Wir wollen ja gucken, was die Menschen an eigenen Themen mitbringen“ erklärt Manfred Joussen. „Und man weiß ja nie, ob es aktuelle Themen gibt, die sich unterwegs ergeben. Aber wir fangen jetzt einfach mal an.“

Der erste Gottesdienst wird als Auftakt von den vier Hauptamtlichen gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Für die weiteren ist angedacht, dass jeweils ein bis zwei Zuständige vorbereiten. Auf den Plakaten werden dazu die Gesichter der jeweils Vorbereitenden mitabgebildet werden, so dass interessierte BesucherInnen schon vorher wissen, was sie ungefähr erwarten könnte.

„Da müssen wir auch noch gucken, wie wir die erträumte Vielfalt auch bei den Vorbereitenden hinbekommen“, betont Norbert Franzen. „Bisher sitzen hier vier Männer von 40 bis über 60 Jahren. Das ist nicht sehr divers als Angebot. Aber wir hoffen darauf, dass sich die Buntheit auf dem Weg ergibt und versuchen, dafür immer die Türen offen zu halten.“

/tkö